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Wenn die Angst kommt (Ps 77)

(Ein Trostpsalm in Zeiten von Corona)

Wenn die Angst kommt

und mich die Sorgen plagen, nächtelang.

Ja, dann rufe ich, Gott, zu dir

und suche deine Hand.

Ich liege wach und denke,

wie das Leben schnell vergeht.

Ich habe das Gefühl, es sei alles sinnlos,

dass es mir den Schnauf verschlägt.

Mich plagen nichts als Sorgen,

der Kummer deckt mich zu.

Ich kann keine Hilfe mehr finden,

vor Angst finde ich keine Ruhe.

Seit vielen Wochen quält mich

eine grosse Einsamkeit,

verschwunden ist mein Vertrauen

und die Liebe, die mich trägt.

Ich hoffe auf eine Antwort

und Hilfe in dieser Not.

Gott, lass mich nicht verzweifeln,

nimm die Angst vor Schmerz und Tod.

Doch mitten im grössten Kummer,

da fällt mir plötzlich ein,

dass du doch, seit ich lebe,

gesorgt hast für mich.

Ich denke, wie gross das Wunder

vom Sternenhimmel ist,

dass du den Tieren, den Pflanzen,

uns Menschen das Leben gibst.

Und dann beginnt es in mir zu singen,

mein Herz wird wieder weit.

Und ich spüre eine starke Kraft,

die neues Vertrauen schafft,

dass auch in Zeiten der Not,

von Schmerz und Traurigkeit,

uns Gott, gerade wie eine Mutter,

sicher auf den Armen trägt.

Unsichtbar, unsichtbar. Amen.

Text und Bild: jch/hz

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